Unsere PDLs im Porträt: Silvia Tischler

Unsere PDLs im Porträt: Silvia Tischler

Silvia arbeitet als Assistenz der Pflegedienstleitung (PDL) im Regensburger Kindl. Sie war allerdings nicht immer in der Kinderintensivpflege tätig. Im Rahmen eines kurzen Interviews hat sie uns mehr über ihren Berufsweg in der Pflege und über ihre bisherigen Erfahrungen erzählt.

Wie bist du in der Kinderintensivpflege gelandet?

Ursprünglich wollte ich immer mit Kindern arbeiten, aber früher gab es nur wenige Ausbildungsplätze in der Kinderkrankenpflege. Daher absolvierte ich eine Ausbildung zur Krankenschwester. 1999 begann ich meine Tätigkeit als Krankenschwester im Förderschulbereich, wo ich schwerst-mehrfachbehinderte Vorschulkinder betreute und so meinen Wunsch, mit Kindern zu arbeiten, erfüllte.

2010 kam erstmals ein Kind mit Pflegedienst zu uns. Bis dahin hatte ich noch nie etwas von außerklinischer Kinderintensivpflege oder ambulanter Kinderkrankenpflege gehört. Diese Begegnung hat mein Interesse für die Kinderintensivpflege geweckt. Aufgrund des Personalmangels und durch Empfehlungen, der damals beim Pflegedienst tätigen Schwestern, habe ich schnell eine Stelle in der Kinderintensivpflege gefunden und begonnen, nebenberuflich in diesem Bereich zu arbeiten.

Welche Art Assistenz der PDL bist du?

Ich bin immer einsatzbereit und lege großen Wert auf gute Kommunikation.

Was erfüllt dich in deiner Rolle als Assistenz der PDL?

Mich reizt besonders der Mix aus administrativen, strukturierten Aufgaben, die ich selbstständig ausführen kann, und der Pflege am Kind, die oft überraschende Gegebenheiten mit sich bringt. Einerseits arbeite ich in klaren Strukturen, andererseits muss ich mich jeden Tag neu auf meinen Dienst einstellen. Diese Abwechslung erfüllt mich in meiner Rolle besonders.

Welche deiner Aufgaben als Assistenz der PDL sind für dich die drei wichtigsten?

Ich denke, die wichtigsten Aufgaben der Assistenz der PDL sind, die PDL zu entlasten und als Bindeglied zwischen PDL und den Pflegekräften zu fungieren – vor allem im Hinblick auf organisatorische Angelegenheiten. Dazu kommt, dass ich in meiner Position durch den Mix aus Assistenz- und Pflegetätigkeiten einen direkteren Kontakt zwischen den Familien unserer kleinen Patient*innen und der PDL herstellen kann. Durch eine unkomplizierte Kommunikation mit der PDL erlangen die Familien im Endeffekt vielleicht etwas mehr Zufriedenheit.

Was war der berührendste Moment in der Kinderintensivpflege, den du miterleben durftest?

Wenn ich einem kranken Kind, dem es nicht gut geht, etwas vorsinge oder es mit Kuscheln zum Einschlafen bringe und es mich anlächelt – das ist für mich ein sehr berührender Moment.

Und was war der verrückteste Moment, den du miterleben durftest?

Ich bin mal einem Kind in den Schwarzwald-Urlaub mit meinem Motorrad hinterher gereist. Die Eltern haben mein Gepäck mitgenommen. Ich habe dann dort die Nachtdienste für das Kind übernommen und bin tagsüber im Schwarzwald mit meinem Motorrad durch die Gegend gedüst.

Beende den Satz: Eine gute Work-Life-Balance erreicht man, indem man…

… nicht so denkt und arbeitet, wie ich. Es gibt da tatsächlich für mich keine wirkliche Balance. Ich bin eigentlich immer am Arbeiten und mein Telefon ist eigentlich nie ausgeschaltet. Das Kindl achtet sehr darauf, dass wir alle arbeitszeitrechtlichen Vorgaben einhalten und auch mal das Diensttelefon ausschalten – aber mit Kopf und Herz permanent bei der Arbeit zu sein – das gehört einfach zu mir – schon immer. Dafür brauche ich aber zu Hause meine Entlastung, ansonsten würde es nicht funktionieren.

Was muss man mitbringen, um die Rolle der Assistenz der PDL erfolgreich ausführen zu können?

Man muss einfach kommunizieren können und auch gerne kommunizieren! Alle anderen Tätigkeiten sind, in meinen Augen, erlernbar.

Kurz und knapp – beschreibe dich mit 3 Worten!

Ich bin strukturiert, organisiert und immer einsatzbereit!

Hast du ein Talent, von dem sonst (bisher) kaum einer weiß?

Ich habe ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein gutes Rhythmusgefühl. Deshalb zeichne ich, wenn ich Zeit habe, leidenschaftlich gerne Grundrisse für Wohnhäuser und ich habe schon einige Male Grundkurse im Standard- und Latein-Tanz gegeben.

Vervollständige den Satz: Ich könnte nicht leben ohne…

… dass ich mich um jemanden kümmere, egal ob beruflich oder privat.

Zum Schluss: Was wolltest du schon immer sagen?

Nach 24 Jahren bei meinem Hauptarbeitgeber im Schuldienst war die Entscheidung, ob ich mich hauptberuflich verändern sollte, nicht leicht. Der Wechsel in die ambulante Kinderkrankenpflege war ein großer Schritt. Doch diese Entscheidung war für mich damals richtig und ich habe sie bis heute nicht bereut.

Das Kindl hat mir die Entscheidung sehr erleichtert, weil ich dort schon seit 2010 nebenberuflich tätig war. Ich konnte sofort ohne große Eingewöhnungsphase loslegen. Die zusätzlichen Aufgaben als Assistenz der PDL reizten mich besonders, weil ich gerne Organisations- und Dokumentationsaufgaben am PC übernehme. Daher war es die richtige Entscheidung.

Mein besonderer Dank gilt allen, die mir die Entscheidungsfindung erleichtert und mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Ich glaube nicht, dass ich diesen Schritt mit einem anderen Kinderintensivpflegedienst gegangen wäre. Es hat wirklich nur gepasst, weil es das Kindl ist.

 

Wir bedanken uns bei Silvia für das Interview und die lieben Worte!