Das Kindl bietet mir immer den absoluten Mama-Wunschdienstplan
In einem offenen und herzlichen Interview gewährt Pilar Einblicke in ihre Tätigkeit als Pflegefachkraft beim Münchner Kindl und schildert, wie sie als Mutter einer kleinen Tochter, endlich Beruf und Familienleben in Einklang bringen konnte und sich ihr Bild von ambulanter Kinderintensivpflege um 360° verändert hat: „Ich bin mit der Grundeinstellung zum Kindl gegangen, dass ich sicher nicht lange in der häuslichen Versorgung bleiben würde und nun bin ich seit über einem Jahr hier und ich liebe es!“ Eine wundervolle Entwicklung, doch wie ist es dazu eigentlich gekommen?
Schon als Kind die Intensivstation unsicher gemacht und mit Gips gespielt
Ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin hat Pilar ursprünglich im Klinikum Garmisch abgeschlossen, danach wollte sie es dann fachlich „noch einmal so richtig wissen“, wie sie erzählt: „Ich bin dann nach Großhadern gegangen an die Uniklinik und habe mir da Intensivmedizin angetan.“
Als Fachkrankenpflegerin für Intensivpflege hat sie dort so einiges miterlebt und schmerzlich erfahren, wie belastbar und stressig der Pflegealltag sein kann. Oftmals nahm sie ihren Arbeitsstress mit nach Hause, konnte nie richtig abschalten und Zeit für ihr Privatleben war fast nie gegeben. „Irgendwann habe ich dann das Handtuch geworfen. Bei dem Personalmangel und der unzureichenden Zeit für gute Pflege im stationären Bereich kann man das einfach nicht mehr lange machen.“
Der Pflege ganz den Rücken kehren wollte sie nie, denn ihr Herz schlug nach wie vor für ihren Beruf. Schon als Kind – erzählt sie uns – rannte sie durch die Gänge von Intensivstationen und spielte mit Gips. Für sie war immer klar, ihr Platz ist in der Pflege, nur wo genau wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Der Wiedereinstieg als Mama wurde ihr schwer gemacht
Mit dem Moment der Geburt ihrer kleinen Tochter begann zunächst eine wunderschöne Zeit für Pilar, bis sie sich wieder dazu entschied, zurück in den Beruf zu gehen. Die engagierte Pflegefachkraft und Mutter einer kleinen Tochter, stand vor der Herausforderung, Beruf und Familie zu vereinbaren – eine Situation, die viele in der Pflegebranche kennen. Die Zeit nach der Elternzeit erwies sich als besonders schwierig. Neben privaten Herausforderungen erhielt Pilar leider wenig Verständnis seitens ihres damaligen Arbeitgebers. Sätze wie: ‚Mütter sind doch eh immer krank‘ und ‚wir nehmen lieber Zeitarbeiter.‘ waren gang und gäbe in der Belegarztklinik, in der sie beschäftigt war. Als sie sich dann eher per Zufall dazu entschied, beim Münchner Kindl auf geringfügiger Basis anzufangen, ahnte sie nicht, was sie noch erwarten würde – im positiven Sinne.
„Nun bin ich seit über einem Jahr hier und es war die beste Entscheidung meines Berufslebens!“
Erst Mensch, dann Mama und dann Pflegekraft
Zunächst musste Pilar sich etwas umorientieren, die Arbeit in der Kinderintensivpflege war für sie völlig neu, Fachwissen musste erweitert werden, der Arbeitsalltag unterschied sich doch völlig zu den im stationären Bereich. Ihre Zweifel legte sie schnell ab, als sie merkte wie herzlich und erfüllend ihre Arbeit ist. Heute kann Pilar nun über diese ersten Sorgen nur schmunzeln.
Mit dem Kindl hat Pilar einen Arbeitgeber an ihrer Seite, der sie nicht nur als Pflegefachkraft sondern vor allem auch als Mensch und Mama sieht. Sie erzählt uns von einer besonderen Situation: „Als ich mich einmal – und das passiert eigentlich nie – Kind-krank melden musste, hat mir meine PDL eine so verständnisvolle Reaktion gegeben, ich konnte es kaum glauben. Statt der üblichen Debatten in der Pflege, die ich aus meiner Vergangenheit kannte, hieß es nur: „Kümmere dich um dein Kind, das ist das Wichtigste. Lass uns nur wissen, wie es ihr geht.‘ Sogar an meine finanzielle Absicherung wurde gedacht und ich wurde erinnert, dass ich bloß an das Formular denke.“
Damit hört die Wertschätzung beim Kindl jedoch nicht auf. So weiß Pilars PDL genau, dass sie beispielsweise donnerstags den ganzen Tag arbeiten kann, dafür an anderen Tagen dann wieder weniger. Sie fasst das Ganze sehr liebevoll und treffend zusammen: „Ich weiß wirklich nicht, wie sie das hinbekommen, aber ich habe jeden Monat den absoluten Mama-Wunschdienstplan!“
Mitarbeiter*innen binden – mit Verständnis und Herzlichkeit
„Die haben es halt einfach verstanden, die vom Kindl. Sie wissen halt, dass ich als Mama bleiben werde, wenn sie sich auf meine Bedürfnisse einstellen. Mein Kind wird irgendwann groß und dann kann ich wieder mehr arbeiten.“
Dabei erzählt Pilar auch von einer der drei PDLs, bei welcher es ähnlich gewesen sei. Als deren Kinder groß waren, habe sie auf Vollzeit gewechselt. – ein Gewinn für das Kindl und als Mitarbeiter*in macht Pflege, durch Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit, so endlich wieder Spaß. Des Weiteren erzählt Pilar, dass sie sich immer wieder mit alten Kolleg*innen aus Dachau trifft und dabei stets von ihrem Arbeitsplatz schwärmt, „und nun werden wir immer mehr im Kindl.“ Mit Verständnis, für die Belange der Mitarbeiter*innen, Empathie und einer Kommunikation auf Augenhöhe bleiben Pflegefachkräfte gerne und vor allem auch lange, da sie nicht gestresst von Schicht zu Schicht wechseln müssen.
Gebt der Kinderintensivpflege eine Chance – traut euch einfach!
Auf die Frage nach einem besonders einprägsamen Moment erzählt Pilar eine bewegende Geschichte: Sie berichtet von ihrer einjährigen Palliativpatientin, die ihr Herz im Sturm eroberte. Als Pilar erfuhr, dass die Eltern gerne Fotos ihrer Tochter hätten, kam ihr eine spontane Idee: „Ich wusste, dass meine Freundin gut fotografieren kann und dann habe ich das Ganze mal geplant, sie gefragt und schwupp kam sie mit ihrer Ausrüstung und hat ein Fotoshooting abgehalten.“
Pilars Freundin bot ihre Dienste kostenlos an, was zu einem der schönsten Momente für Pilar und besonders für die Familie führte. Das Highlight war die unerwartete Reaktion der kleinen Patientin: „Für gewöhnlich krampft die Kleine viel – hat viele Schmerzen, aber hier hat sie drei Stunden lang grinsend in unseren Armen verbracht: ein absoluter Gewinn für Alle und die Familie hat jetzt für immer einzigartige Erinnerungen.“
Mit dem Münchner Kindl in die Zukunft blicken
Pilar hat mit dem Münchner Kindl den idealen Arbeitsplatz für sich gefunden, sie kann Familie und Beruf bestens vereinbaren und hat endlich die lang ersehnte Zeit für eine Pflege auf hohem Niveau. Auf die Frage, wie sie sich die Zukunft vorstellt, erzählt sie von dem Wunsch irgendwann einmal die Weiterbildung Palliativ Care für Kinder zu machen, doch erst einmal konzentriert sie sich auf das, was sie jetzt hat und ist mehr als glücklich und zufrieden: So wie es eben in der Pflege sein soll. Wir freuen uns, dass Pilar Teil unseres Teams ist. Und freuen uns auf viele Jahre mit ihr!