Wieder im Job: Mutter Simone engagiert sich bei ,Mein Herz lacht e.V.’
In schwierigen Zeiten ist es oft die Kraft der Gemeinschaft, die uns voranbringt. Eine Geschichte, die genau diese Stärke verkörpert, ist die von Simone und dem Verein ,Mein Herz lacht e.V.’. Simone ist nicht nur Mitglied in der „Selbsthilfe-Community“ für Eltern von Kindern mit Behinderungen, Beeinträchtigungen oder chronischen Erkrankungen, sondern auch Landeskoordinatorin für Bayern und engagiert sich dafür, eine neue Themengruppe zum Thema Selbstfürsorge aufzubauen. Doch wie kam es dazu und welche Rolle spielt ihre Tochter Marie dabei?
Simones persönliche Herausforderungen
Simone ist 34 Jahre alt und lebt im Landkreis Regensburg. Sie fand den Weg zu ,Mein Herz lacht e.V.’, weil sie selbst eine betroffene Mama ist. Zunächst war sie selbst nur Mitglied im Verein: „Wir hatten eine Möglichkeit wie diese vor zwei Jahren noch nicht, mussten alles selbst nach Infos und einem Pflegedienst suchen und wirklich von null anfangen.“ ,Mein Herz lacht e.V.’ bietet Eltern von Anfang an Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Pflegediensten und anderen Anliegen. Gefördert wird der Verein u.a. von der gesetzlichen Krankenkasse, durch lokale Firmen und Rotarier sowie durch verschiedene Einnahmen wie Mitgliedsbeiträge, Stiftungen oder private Spender.
Weil Simone inzwischen die Probleme und Herausforderungen kennt, die Eltern in der gleichen Situation oft haben, begab sie sich auf die Suche nach einem Verein, der unabhängig von spezifischen Diagnosen ist und stieß sie auf ,Mein Herz lacht e.V.’. Der Verein bietet eine Gemeinschaft, in der Eltern von beeinträchtigten Kindern Unterstützung und Verständnis finden. Simone war beeindruckt von der alleinigen Fokussierung auf die Eltern und entschied sich dazu, dem Verein beizutreten.
Die Entstehung eines Engagements
Als Simone beim Verein Mitglied wurde, hatte sie zunächst keine Pläne, dort zu arbeiten. Doch während eines Gesprächs mit der damaligen Landeskoordinatorin erwähnte sie ihr Interesse an einer Mitarbeit und den Wunsch, ihre eigenen Erfahrungen als Mutter einzubringen. Doch es gab eine Hürde: Simone war rund um die Uhr auf die Versorgung ihrer Tochter Marie durch ,Das Kindl’ angewiesen und musste selber viel zu Hause sein. Die Tatsache, dass Marie nun in den Kindergarten gehen kann und das Team von ,Das Kindl’ eine sichere Kinderintensivpflege für ihre Tochter bereitstellt, ermöglichte es Simone, in die Arbeitswelt zurückzukehren. „Ich habe bereits im Jahr 2022 versucht in meinem alten Job wieder zu arbeiten, aber das war zeitlich einfach nicht möglich. Als Landeskoordinatorin bei ,Mein Herz lacht e.V.’ bin ich sehr flexibel und kann im Homeoffice arbeiten, während Marie im Kindergarten ist.“ Auch die verbesserte Stabilität ihrer Tochter und die starke Unterstützung ihres Mannes spielten ebenfalls eine wichtige Rolle bei dieser Entscheidung.
Ein Arbeitgeber, der Verständnis zeigt
Keine unbedeutende Rolle bei Simones neuem Job spielt natürlich auch ihr neuer Arbeitgeber. Die zehn Mitarbeiter*innen des Vereins sind alle Eltern von pflegebedürftigen Kindern und verstehen deshalb ihre Situation und Herausforderungen besonders gut. Flexibilität und Verständnis seitens des Vereins ermöglichen es Simone, ihre Arbeitszeit flexibel einzuteilen und auch Homeoffice zu machen. Durch diese Unterstützung ist es ihr überhaupt erst möglich, beruflich aktiv zu sein. Für den Verein widmet sich Simone besonders dem Thema Selbstfürsorge sehr intensiv: „Wir möchten zeigen, dass man trotz Kind mit Beeinträchtigung, ein glückliches Leben führen kann. Es gibt Online-Seminare für pflegende Eltern, die es ermöglichen, sich ohne räumliche Verpflichtungen einzuloggen und an Vorträgen zu verschiedenen Themen teilzunehmen.“
Eine deutschlandweite Gemeinschaft
,Mein Herz lacht e.V.’ ist nicht nur lokal aktiv, sondern deutschlandweit präsent. Mit den Mitarbeiter*innen, die auf ganz Deutschland verteilt sind, werden Kontakte zwischen den Mitgliedern hergestellt, die in derselben Region leben.
Der Verein ,Mein Herz lacht e.V.’ bietet Eltern wie Simone eine Plattform, um ihre Erfahrungen auszutauschen und Unterstützung zu finden. Die Mitglieder sprechen auch Empfehlungen aus, wenn es z.B. um das Finden eines passenden Pflegedienstes geht. Denn es gibt immer Möglichkeiten, Herausforderungen zu meistern und neue Wege zu gehen.
Simones Geschichte ist ein tolles Beispiel dafür, dass die außerklinische Kinderintensivpflege nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige unterstützt und einen reguläreren Lebensalltag ermöglicht.
Wir freuen uns, dass Simone einen Arbeitgeber finden konnte, der Verständnis für ihre Bedürfnisse hat, es ihr ermöglicht sich wieder mehr auf sich selbst zu fokussieren und sie dabei unterstützt, Arbeit und Familie wieder vereinbar zu machen. Wir wünschen ihr in ihrem neuen Job alles Gute und freuen uns, sie mit der außerklinischen Kinderintensivpflege ihrer Tochter weiterhin unterstützen zu dürfen.
Simone, Landeskoordinatorin für Mein Herz lacht e.V. und Mutter ihrer intensivpflegebedürftigen Tochter Marie, die durch das Regensburger Kindl versorgt wird.